2. März 2011

Minihäkeln

Eine halbe Schublade meines Schrankes ist mit Taschentüchern belegt. Mit "unbenutzbaren" Taschentüchern. Weil sie so liebevoll umhäkelt wurden, dass ich es nicht übers Herz bringe, dort einfach hineinzuschnauben. Papiertaschentücher sind schon ein Segen, wenn die ganze Familie seit November dauerverschnupft ist. Kleine, feine Häkeleien wollen gespannt werden nach dem Waschen, bestenfalls sogar mit Zuckerwasser gestärkt - so hat es mir die Grossmutter erklärt, die den größten Teil davon gehäkelt hat.


Dann gibt es da noch Stücke der Urgrossmütter mit Monogrammen,

die die Sache nicht leichter machen. Aber wieviele Anlässe hat man denn so im Jahr, zu denen man solche Kleinigkeiten aus der Handtasche zieht, um jemandem die Stirn abzutupfen, die Tränen der Rührung zu trocknen oder einem sich entfernenden Schiff hinterherzuwinken?

50 Stück sind definitiv zu viele. Trotzdem wollte ich dem Gefühl mal etwas näher kommen und es wenigstens ein mal selbst gemacht haben:
Über einen seeeehr langen Zeitraum immer mal wieder ein paar Reihen gehäkelt - mit Häkelnadeln, die vermutlich eher die Dioptrinstärke der drohenden Brille anzeigen.

Ehrlich gesagt habe ich nun noch mehr Respekt vor der Schublade. Was mache ich nur damit.

3 Kommentare:

  1. Kann man sie nicht zu einer großen Decke zusammenfügen? Dann könnte man sich noch viele Jahre daran erfreuen und sie würden nicht mehr in der Schublade liegen.

    Liebe Grüße
    Svenja

    AntwortenLöschen
  2. @Svenja: Das wäre bestimmt toll! Nur fehlt mir dafür leider die Geduld. Aber die kommt ja vielleicht irgendwann.

    @pedilu: Oh, das erinnert mich an ein paar andere unfertige Dinge. Dazu - vielleicht morgen - mehr.

    AntwortenLöschen
  3. Die mit den fürchterlichen Farben einfärben und dann kreativ werden.
    Die schönsten waschen, ordentlich mit Stecknadeln aufspannen und ganz stark steif stärken, aufkaschieren und dann in Rahmen hinter Glas aufhängen.

    Viel Spass mit deinen Schätzchen - Tina

    AntwortenLöschen